Der Kaffee war gut 

 

Am Sonntag, den 04. Mai 2014, begab sich der widerwillige Soldat und zukünftige Ehemann E Punkt H Punkt,

nachdem er aufgestanden war,

sich gewaschen hatte,

sich rasiert hatte,

sich angezogen hatte

und sechs Marmeladenbrote gegessen hatte,

von der Küche zurück in seine Unterkunft,

grüßte unterwegs seinen Zugführer vorschriftsmäßig,

lachte durchschnittlich laut über einen ihm allerdings schon bekannten Witz,

den ein Kamerad auf der Stube erzählte,

sprach danach wie jeden Morgen zu diesem und jenem obszöne und normale Worte,

setzte sich auf seinen Stuhl, dessen Lehne oben rechts locker war,

worüber er am Freitag dem Kompaniefeldwebel Meldung gemacht hatte, durchsuchte das Menü seines iPod, hörte sich den Santiano-Song Santiano an, wobei er die Augen schloss,

entnahm, während Voxxclub rockte, der herrenlosen HB-Schachtel, die auf dem Tisch lag,

eine Zigarette,

genoss sie in zwölf langen, langsamen, tiefen, ungesunden Zügen,

dachte an den Muckefuck, den er etwa dreißig Minuten vorher getrunken hatte,

schimpfte in Gedanken nicht über dessen Geschmack

und überhörte nicht das ihm schon bekannte Lachen in der Stube, als er mit alltäglicher Stimme bemerkte:

»Der Kaffee war gut«,

nahm das plötzlich eintretende Zittern der rechten Hand und des Unterkiefers wahr,

fand sich allgemein nicht ganz auf der Höhe,

gab einer zweiten Zigarette Feuer

und fühlte sich dann wieder wohl,

beschäftigte sich im Laufe des Vormittags

mit rauchen, Colatrinken, reden, denken,

im Laufe des Nachmittags

mit rauchen, Colatrinken, reden, fernsehen,

verließ, nachdem dieser deutsche Spielfilm beendet war,

den Fernsehraum,

betrat seine Stube, öffnete seinen Spind,

nahm von der darin herrschenden unordentlichen Ordnung

nur unbewusst Notiz,

knöpfte seine Zelttasche auf,

entnahm ihr die Zelttaue,

verknüpfte diese miteinander,

begab sich anschließend in den Toilettenraum

und versuchte, sich am Türgriff

der hinteren linken Klotür

zu erhängen.